Oilskin - Funktionell und trotzdem modisch

Seit einiger Zeit ist Oilskin aus unseren Garderoben nicht mehr wegzudenken. Egal ob als Jacke oder als Tasche, Oilskin ist absolut im Trend. Funktionell und trotzdem modisch!
Wie er entstanden ist, wie man ihn verarbeitet und wie man ihn pflegt, möchten wir Ihnen in diesem Blogbeitrag zeigen.

Geschichte

Der Legende nach begann die Verwendung von Oilskin im 18. Jahrhundert, als sich britische Seefahrer auf ihrem Weg von England nach Australien vor dem schlechten Wetter auf hoher See schützen mussten. Sie brauchten Kleidung, die wetterfest war. Wind- und Wasserdicht.
Die Seefahrer tränkten gebrauchte Segeltücher in Leinsamenöl und schafften so die ersten wetterfesten Stoffe.
Im Laufe der Jahre und mit Beginn des Dampfschiff-Zeitalters, siedelten sich viele der Seeleute im australischen Outback an und fanden eine neue Tätigkeit als Viehtreiber. Der Oilskin wurde nun weiterentwickelt, um ihn für wetterfeste Arbeitskleidung an Land zu benützen.
Dabei ist das aktuelle Design in seiner Form seit 100 Jahren unverändert geblieben. Eine solche Geschichte und Produktentwicklung kann sonst nur noch die legendäre Jeans vorweisen.

Herstellung

Noch heute werden die Baumwollstoffe im traditionellen Verfahren, genau wie die Segeltücher vor beinahe 300 Jahren, in Öl getränkt. Unter tonnenschweren Walzen wird anschließend das überschüssige Öl wieder aus den Baumwollstoffen herausgepresst.
Durch dieses Verfahren wird gewährleistet, dass das Material auch über eine längere Zeitspanne seine gewünschten Eigenschaften behält. Ein Nachimprägnieren ist über einen mehrjährigen Zeitraum nicht notwendig. Im Gegensatz zu anderen Natur- Imprägnierungen zirkuliert das Öl im Gewebe und fließt so selbständig an Stellen mit hoher Beanspruchung und Abrieb nach. Das Gewebe bleibt also immer soft und flexibel, die Wachsschicht bricht nicht und bleibt auch an kritischen Stellen wind- und wasserfest.
Zur Herstellung von Oilskin-Produkten werden ausschließlich natürliche Rohstoffe verwendet, die umweltfreundlich in der Herstellung und Verarbeitung sind. 

Verwendungsmöglichkeiten

Wie oben schon erwähnt, galt Oilkin einst als Seefahrermaterial. Das Material wurde immer weiter entwickelt und über die Jahre entdeckte man viele Verwendungsmöglichkeiten. Da Oilskin äusserst langlebig und robust ist, wird er gerne auch im Western- und Reitsport, im Jagd- und Angelsport und allgemein für Outdoorkleidung benützt.
Mittlerweile ist der ölige Stoff nicht mehr aus unserer Alltagsgarderobe wegzudenken. Trendige Parkas, stylische Taschen und Rucksäcke werden heute daraus genäht.

Pflege

Oiskin ist extrem pflegeleicht. Die knittrige Optik, welche mit der Zeit entsteht, ist eines der Hauptmerkmale und "muss so sein"!
Flecken oder andere Verschmutzungen werden am einfachsten mit einer weichen Bürste entfernt. Bei starken Verschmutzungen empiehlt es sich, die Stelle mit kaltem Wasser einzuweichen und mit einer sauberen Stelle des Produktes einzureiben, um so den Schmutz zu lösen. Verwenden Sie nie heisses Wasser.
Zur Reinigung sollten Sie keine Waschmittel oder Seifen verwenden, da diese die Imprägnierung angreifen.
Zum Trocknen können Sie Oilskin-Produkte ganz einfach an einem gut belüfteten Ort aufhängen. Legen Sie das Material nicht auf Heizkörper oder in den Trockner, da es sonst austrocknet und spröde wird.

Verarbeitung

Da Oilskin auch im Umgang ein sehr pflegeleichter Stoff ist, eignet er sich auch für Nähanfänger. Der Stoff franst nicht aus und rollt sich nicht ein. Das Schnittmusterpapier haftet hervorragend an der öligen Oberflächte. Die Nähte lassen sich mit der Overlock oder der Nähmaschine nähen. Was will man also mehr?!
Um Markierungen zu setzten, raten wir Ihnen, mit der Schere kleine Knipse in die Nahtzugabe zu schneiden. Sie können auch mit einer Nadel eine Markierung in den Stoff ritzen. Sollten Sie Kreide oder etwas Ähnliches verwenden, machen Sie das auf der Stoffinnenseite. Die Kreide verbindet sich mit dem Öl und kann nicht entfernt werden.
Möchten Sie die leichte Variante des Oilskin vernähen, empfehlen wir Ihnen eine 80er Universalnadel. Für die schwere Variante eine 90er oder 100er, oder sogar eine Jeansnadel. Letztere vorallem beim Nähen von Taschen, da hierbei oft mehrere Stoffschichten zusammen genäht werden.
Beim Oilskin verläuft der Fadenlauf wie bei anderen Stoffen paralell zur Webkante.
Da bis anhin nur unifarbenen Oilskin erhältlich ist, gibt es keine rechte und linke Stoffseite. Beide Seiten sehen identisch aus.
Falls Sie Stecknadeln verwenden, stecken Sie diese in der Nahtzugabe in den Stoff. Die kleinen Einstichlöcher bleiben leider längere Zeit sichtbar.
Nähen Sie ihr Produkt mit der Nähmaschine, können Sie einen Geradstich verwenden. Oilsin lässt sich aber auch problemlos mit der Overlock nähen. Klappen Sie danach die Naht bzw. die Nahtzugaben zur Seite und steppen Sie diese ab. So entsteht ein trendy Look.
Für die Naht können Sie Seralon, den "Allesnäher" verwenden. Steppnähte sehen toll aus, wenn Sie den etwas dickeren Jeansfaden oder Knopflochgarn verwenden. Hier finden Sie unseren Blogbeitrag zum Thema "Fäden".
Sie nähen Sich eine Tasche oder einen Rucksack und möchten dem Projekt mehr Stand geben? Oilsin lässt sich problemlos mit einnähbarer Einlage verstärken.

Wir führen diverse Farben an Oilskin, tolle Schnittmuster und dieverses Taschenzubehör in unserem Laden.
Kommen Sie vorbei. Gerne beraten wir Sie und finden mit Ihnen gemeinsam die Artikel für ihr Oilskin-Projekt.

Ihr Team vom Böppli Nähcenter


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